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Nach der Messerattacke mit drei Schwerverletzten Ende September ist in Ravensburg eine neuerliche Diskussion um die Sicherheit auf dem nördlichen Marienplatz entbrannt. Angestoßen hatte sie Ravensburgs Oberbürgermeister Daniel Rapp schon direkt nach der Tat: „Die Debatte ist gerechtfertigt. Wir wissen, dass es da ein Problem gibt“, sagte OB Rapp. Er denke unter anderem über Überwachungskameras, mehr Polizeipräsenz und bessere Präventionsarbeit in der Innenstadt nach.

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister Dr. Rapp, wenn Sie das ernst meinen, was Sie da zum Thema Präventionin der Presse sagen, dann fangen Sie einmal bei der Stadtverwaltung selbst an und sorgen Sie dafür, dass Herr Blümke und Herr Beck die von Ihnen groß angekündigten Worte in die Tat umsetzen, die übrigens nicht einmal einen Zusatzcent kosten:

Es würde schon mal helfen, wenn die Stadt Ravensburg die städtischen Jugendtreffs nicht fast die ganzen Schulferien schließen würde.

Auch würde es helfen, wenn die städtischen Jugendtreffs in der restlichen Schulzeit nicht fast die halbe Woche geschlossen hätten.

Das zusätzliche Geld (rund 40 Prozent mehr Personalkosten, von ursprünglich 100.000 auf 140.000 E) was die Stadträte extra mehr zur Verfügung gestellt haben, kommt bis heute nicht bei den Jugendlichen durch mehr Öffnungszeiten an.

Der Jugendtreff Weststadt hat gleich wenig geöffnet, im Bereich der Jugendarbeit Süd gibt es seither sogar statt 2 Jugendtreffs (früher Eschach und Schussendamm) nur noch den Jugendteff Schussendamm. Dafür wurden auch dort die Personalmittel erhöht, gleichzeitig sogar (trotz Schließung) eine zusätzliche Vollzeitstelle geschaffen und trotzdem die Öffnungszeiten von 35 auf 20 Stunden halbiert.

Alles nachzulesen in den Haushaltsplänen von 2015 bis 2018 der Stadt Ravensburg im Internet.

Was hier abläuft ist ein Skandal.

Die von Herrn OB Rapp in der Presse getätigten Ankündigungen wirke da wie blanker Hohn auf Jugendliche.

Ein weiteres Beispiel:

In den letzten Wochen wurden beim Jugendtreff Weststadt die ohnehin wenigen Öffnungsstunden noch so umgeschichtet,dass sie für die Jugendlichen noch weniger attraktiv sind:

So schließt der Jugendtreff Weststadt in den letzten Wochen seit der Messerattacke auf dem Marienplatz samstags schon um 18 Uhr (statt wie bisher um 20 Uhr), dafür hat er statt um 15 Uhr schon um 13 Uhr geöffnet (wo ohnehin nur wenige bis fast keine Besucher kommen).